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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 500
Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Im immer noch schwelenden Konflikt zwischen dem Guotherreich und dem Drachenblutbund veröffentlichte Lord Laurentius ein weiteres Friedensangebot. Ungewöhnlichster Passus darin war wohl, daß er anbot, dafür zu sorgen, daß das Guotherreich binnen 20 Jahren von der Landkarte Tamars verschwinden würde. Vorerst schien es beim Drachenblutbund jedoch kein großes Interesse an einem Frieden zu geben.

Einige Zeit nach diesem Angebot wurden einige interessante Schreiben ausgehängt. Zuerst meldete sich der bereits früher als Verwalter des Guotherreiches in Erscheinung getretene Eberhard von Stetten zu Wort und vermeldete einen Anschlag auf das Leben der Herren Laurentius Guother und Kuno Killerkarpfen. Beide seien einem Giftanschlag zum Opfer gefallen. Wie später durch ein Schreiben bekannt wurde, daß Kuno Killerkarpfen durch ebenjenen E. von Stetten veröffentlichen ließ, hat er den Anschlag überlebt, war aber nicht in der Lage, die Reichsgeschäfte zu führen. Wie aus diesem Aushang weiter hervorging, ist Lord Laurentius leider an den Folgen des Giftes verstorben. Da das Guotherreich nun ohne Führung war, ernannte Kuno den Eberhard von Stetten zum vorläufigen Verwalter des Reiches. Die Herren vom Drachenblutbund betrachteten damit den Krieg als gewonnen und Lord Potter veröffentlichte eine Erklärung, in der er alle Ländereien des Guotherreiches für sich beanspruchte. Außerdem beschwerte er sich darüber, daß einige andere Reiche sich bereits Land aus der ihm angeblich zustehenden Kriegsbeute holten. Eberhard von Stetten seinerseits bestritt, daß das Guotherreich den Krieg verloren hätte und erklärte, daß es Rechtens sei, wenn sich die Vasallen des Reiches die Ländereien sicherten. Lord Potter wiederum erklärte, daß die Niederlage des Guotherreiches sowieso unausweichlich gewesen sei und bekräftigte seine Ansprüche.

Kuno Killerkarpfen ließ noch eine Art Testament veröffentlichen, welches die geschichtlichen Ereignisse im Verlaufe der Existenz des Guotherreiches aufzeigen sollte. Über den Wahrheitsgehalt dieser Ausführungen herrschen, wie nicht anders zu erwarten war, sehr weit auseinandergehende Meinungen, je nachdem, ob die betreffende Meinung von einem dem Guotherreich nahestehenden Lord oder von einem Angehörigen des Drachenblutbundes oder des Norderbundes stammt. Ein entscheidender Punkt allerdings entspricht der Wahrheit, die Allianz aus Drachenblutbund und Norderbund hat im Verlaufe der letzten Jahrzehnte eine gewaltige Macht erreicht und das wird unserer Welt kaum zum Vorteil gereichen. Während der Drachenblutbund eigentlich von Anfang an nahezu ständig mit irgendjemandem im Streit lag und vor allem Lord Potter aus seinem immerwährendem Haß gegen das Guotherreich keinen Hehl machte, waren die frühen Jahre des Norderbundes doch von einer anderen Einstellung geprägt. Am Anfang dieses Bundes standen hohe Ideale und lange Zeit schien es so, als seien Ehre, Selbstlosigkeit und ritterliches Verhalten für die Herren um die Lords Faustus, Thoralf und Haffax nicht nur leere Worte, sondern gelebte Selbstverständlichkeit. Leider verfallen aber gerade jene Herren nun, besonders seit der engen Zusammenarbeit mit dem Drachenblutbund, zunehmend den Verlockungen der Macht und vergessen mehr und mehr die guten Vorsätze, unter denen sie einst ihre Allianz gründeten.

Noch immer führen die Barbarenreiche des Südens Krieg gegen Lord Arnold. Erneut bot Lord Phredo,seines Zeichens einer der Barbaren, Lord Arnold an, zur Beendigung des Konfliktes sein Vasall zu werden. Lord Potter nahm dieses Angebot zum Anlaß, den Herren Turborius und Phredo von den Barbarenreichen, den Krieg zu erklären. Zur Begründung führte er an, er könne nicht zulassen, daß man versuche, ihm seinen Untervasallen Lord Arnold abspenstig zu machen.

Lord Faustus annektierte einige Morgen Landes von Lady Maidheike mit der Begründung, diese versuche, eine Schutzzone zu bilden, welche sein Land von dem des Lord Agomar trennen solle, mit welchem er immer noch im Krieg liegt. Natürlich protestierte die Lady vollkommen zu Recht gegen diese Aktion und ließ ihre Absicht erkennen, sich ihr Land zurückzuholen.

Lord Leifir von Ronanien gab die Auflösung der Allianz bekannt, welche er vor einiger Zeit mit Lady Elenora Dannen und Lord Sirius gegründet hat. Daraufhin erklärte Lord Loewenherz öffentlich seine Verwunderung über diese Aktion, da er selbst als Mitglied dieser Allianz nichts von einer beschlossenen Auflösung wußte. Lord Leifir gab als Begründung für seinen Schritt an, daß die Mitglieder der Allianz in letzter Zeit nur noch eigene Interessen vertreten hätten und er deshalb die Allianz als gescheitert betrachte.

Lord Tyrarachsa bat in einem Aushang in den Hallen um Hilfe, da seinem Volk aufgrund einer Dürre eine schwere Hungersnot drohte. Nun sind Dürren nichts Ungewöhnliches und auch Hilfe wird bei solchen Notfällen oft gewährt. Auch in diesem Falle halfen unter anderem die Reiche von Lady Maidheike und Lord Temutschin mit Kornlieferungen aus. Ein wirklich schöner Zug war jedoch, daß Lord Tyrarachsa daraufhin einen alljährlichen Festtag zu Ehren der Helfer ausrufen ließ, der künftig jedes Jahr an das abgewendete Unglück erinnern soll.

In letzter Zeit ist immer häufiger zu beobachten, daß einige Herren immer wieder Schreiben in der Halle der Aushänge für ihre eigene Kriegspropagande nutzen. Dabei werden Aushänge, die oftmals einem ganz anderen Zweck dienen, für endlose Diskussionen über Recht und Unrecht irgendwelcher Konflikte und Angriffe genutzt. Dabei geraten vor allem die ehemaligen Mitglieder des Guridh-Ordens und deren Anhänger und die Mitglieder von Drachenblutbund und Norderbund aneinander. Vor kurzem wurde sogar ein von mir ausgehängtes Schreiben für solch eine völlig unnütze Diskussion genutzt, in dem ich nur auf einen neuen Eintrag in der Chronik hinwies.

Nachdem sich in letzter Zeit wieder einmal die Kritik an meinen Chronikeinträgen häufte, beschloß ich, mein Amt zur Verfügung zu stellen. Ich startete also eine Befragung in den öffentlichen Hallen, in der ich denjenigen Lords, die mich so heftig angriffen, die Gelegenheit geben wollte, ihren Vorwürfen auch dahingegend Gestalt zu geben, daß sie sich einen neuen Chronisten wünschen. Genau jene Herren aber waren plötzlich ganz kleinlaut. Auf einmal war meine Arbeit gar nicht mehr so schlecht und kaum jemand war bereit, tatsächlich zu seinen Schimpftiraden zu stehen.

Interessanterweise wurde mir vorgeworfen, ich wäre dem Drachenblutbund und dem Norderbund wohlgesonnen und generell gegen das Guotherreich eingestellt. Beides ist wirklich ausgemachter Unsinn, da ich die Herren vom DBB für ihre ständige Hetze und ihren mangelnden Friedenswillen schon mehrfach angeprangert habe. Ich habe auch nichts gegen das Guotherreich, sondern ich habe lediglich einige personelle Entscheidungen dort hinterfragt, die ständig wechselnden Regenten betreffend.

Ich möchte die Gelegenheit auch noch einmal nutzen, auf einige Dinge hinzuweisen. Natürlich erwartet man von einem Chronisten unabhängige Berichte über die Vorkommnisse unserer Welt. Nichtsdestotrotz kann wohl nicht geleugnet werden, daß ein jeder, der Berichte über geschichtliche Ereignisse verfasst, dabei auch seine eigene Sicht der Dinge mit einfließen läßt. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, daß ich eine eigene Meinung über viele Dinge habe, die die Geschichte Tamars bestimmt haben. Trotz allem versuche ich natürlich, so neutral wie möglich niederzuschreiben, was in unserer Welt geschieht, aber dabei werde ich auch in Zukunft nicht verheimlichen, daß ich Krieg und Gewalt verabscheue und niemals gutheißen werde, wenn in gewissen Reichen der Gewinn von Land und Gold höhergestellt wird als ein reines Gewissen, welches aus ehrenvollem und ritterlichem Verhalten und der Unterstützung der Schwachen und Schutzlosen erwächst.

Der große Atlas von Tamar wurde in letzter Zeit auf einen aktuellen Stand gebracht. Inzwischen umfaßt er alle bekannten Gebiete Tamars, die nicht durch Barrieren von der schon bekannten Welt getrennt sind. Durch die stetigen Bemühungen des Schreibers Celar, der früher in Diensten des Lord Eonwe stand, wurden die Arbeiten am Atlas mit neuem Mut wieder aufgenommen. Seit kurzem wird sogar eine Ausgabe des Kartenwerkes vorbereitet, die auf feinstem Papier in prächtigen Farben gedruckt werden soll. Diese sicherlich sehr prunkvolle Karte wäre sicher eine Bereicherung für jeden Thronsaal auf Tamar.

Eine letzte Meldung soll diesen Chronikeintrag abschließen. Schon seit vielen Jahren wird in weiten Teilen Tamars eine in regelmäßigen Abständen herausgegebene Schrift verbreitet, welche ähnlich wie diese Chroniken die Bewahrung der tamarischen Geschichte zum Zwecke hat. Diese Schrift trägt den Titel "Der Bote von Tamar". In der Vergangenheit habe ich diese Schrift immer gern studiert. Beim Durchsehen der neuesten Ausgabe fiel mir jedoch eine interessante Falschmeldung auf, wurde doch in jener Schrift berichtet, daß Lord Merlin verstorben sei. Sicherlich ist das ein einmaliger Fehler, ist doch der "Bote" seit langem für eine sehr sachliche Berichterstattung bekannt. Eigenartig war lediglich, daß es niemandem auf Tamar aufgefallen zu sein schien, ist mir doch bekannt, daß der "Bote von Tamar" viele regelmäßige Leser hat.

Tamar, im Jahre 500

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